Trotz Co­ro­na: Je­des fünf­te deut­sche Un­ter­neh­men rech­net mit Um­satz­plus

Die Co­ro­na-Pan­de­mie hat die wirt­schaft­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten vie­ler eu­ro­päi­scher Län­der er­schüt­tert. Je­des zwei­te deut­sche In­dus­trie­un­ter­neh­men er­war­tet laut der Rand­stad Stu­die „Wett­be­werbs­fä­hig­keit von fran­zö­si­schen und deut­schen In­dus­trie­un­ter­neh­men 2020“ ei­nen Um­satz­rück­gang im Ver­gleich zu 2019. Ähn­li­ches zeigt sich in Frank­reich, wo 58% ei­nen Rück­gang er­war­ten. „Die Pro­fi­teu­re der Kri­se hel­len die­ses düs­te­re Bild et­was auf“, er­klärt Ri­chard Ja­ger, CEO von Rand­stad Deutsch­land. „So gab je­des fünf­te deut­sche und etwa je­des ach­te fran­zö­si­sche Un­ter­neh­men an, mit ei­nem Um­satz­wachs­tum zu rech­nen.“

Fran­zö­si­sche KMUs ver­las­sen sich stär­ker auf Fi­nanz­hil­fen

Die ers­te Wel­le der Co­ro­na-Pan­de­mie führ­te so­wohl bei fran­zö­si­schen als auch bei deut­schen Un­ter­neh­men zu ei­ner Be­ein­träch­ti­gung ih­res Ge­schäfts. Dies gilt für 51% der deut­schen und für 69% der fran­zö­si­schen Un­ter­neh­men. Die Re­ak­tio­nen in bei­den Län­dern fal­len un­ter­schied­lich aus, um die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie ein­zu­däm­men. So zei­gen sich die Deut­schen zu­rück­hal­ten­der, wenn es um Fi­nanz­hil­fen geht. Etwa je­des fünf­te deut­sche Un­ter­neh­men (21%) hat eine fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung z. B. in Form von Kre­di­ten oder Zah­lungs­auf­schü­ben in An­spruch ge­nom­men. In Frank­reich hat mehr als je­des zwei­te Un­ter­neh­men (56%) der­ar­ti­ge Maß­nah­men be­an­tragt.

Mehr Per­so­nal­ab­bau in deut­schen In­dus­trie­un­ter­neh­men

Um die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Kri­se zu kom­pen­sie­ren, grei­fen deut­sche In­dus­trie­un­ter­neh­men in der Or­ga­ni­sa­ti­on zu dras­ti­sche­ren Maß­nah­men als ihr Nach­bar auf der an­de­ren Rhein­sei­te. So ent­lie­ßen 12% der deut­schen Be­trie­be Mit­ar­bei­ter, wäh­rend nur 9% der fran­zö­si­schen Be­trie­be Per­so­nal ab­bau­te. „Auch in Deutsch­land ar­bei­te­ten vie­le Un­ter­neh­men dar­an, ihre Mit­ar­bei­ter zu hal­ten, um in Zei­ten des Auf­schwungs schnell zu re­agie­ren. Wo es mög­lich war, ver­mie­den sie den Stel­len­ab­bau“, sagt Ri­chard Ja­ger. „Der er­höh­te Stel­len­ab­bau ist je­doch ein Zei­chen da­für, dass sich deut­sche Be­trie­be auf eine dau­er­haf­te Ver­än­de­rung der Wett­be­werbs­be­din­gun­gen ein­stel­len.“

Die Kri­se ver­stärkt den Zwei­fel in die ei­ge­ne Wett­be­werbs­fä­hig­keit

Die Co­ro­na-Kri­se hat das Ver­trau­en deut­scher Un­ter­neh­men in ihre In­dus­trie wei­ter ver­schlech­tert und Zwei­fel an der ei­ge­nen Wett­be­werbs­fä­hig­keit in Frank­reich wei­ter wach­sen las­sen. „Be­reits mit der Au­to­mo­bil­kri­se ge­riet das Selbst­ver­trau­en der Deut­schen ins Wan­ken“, sagt Ri­chard Ja­ger. „So schätzt sich ak­tu­ell nur ein Vier­tel der deut­schen Un­ter­neh­men als wett­be­werbs­fä­hi­ger als die fran­zö­si­schen Nach­barn ein (Ver­gleich 2018: 35%). Al­ler­dings gibt fast je­des zwei­te fran­zö­si­sche Un­ter­neh­men an, der deut­schen Kon­kur­renz un­ter­le­gen zu sein (52%).“